Altes Reihenhaus sanieren

2021 haben wir es gewagt uns ein altes Reihenhaus in einer der Nachkriegssiedlungen in Goslar zu kaufen. Die Lage ist top, die Nachbarschaft super. Ein freier Blick auf ein Feld und ein alter Apfelbaum im Garten haben uns überzeugt. Andere hätten sich die Haussanierung nicht angetan, sondern das Haus einfach abgerissen und neu gebaut, am besten einen riesigen charakterlosen Kasten. Wir haben das Potenzial von unserem Haus mit Kleinstadtcharme aber sofort erkannt.

Gäste-WC Metrofliesen im Gäste-WC

Blick auf die Haustür

Vom Flur ins Wohnzimmer

Wir konnten bereits mit bloßem Auge erkennen, dass es im Haus keine Feuchtigkeit an Wänden und Decke gab. Nach der Begutachtung durch einige Handwerker, haben diese uns ebenfalls die solide Bausubstanz bestätigt. Einige Handwerker leben selber in solch einem Fertighaus und haben schon einige solcher Häuser saniert. Sie hatten daher bereits Erfahrungswerte mit der Bauweise des Hauses. Da es keine Bauschäden gab und auch keine Gefahr von Formaldehyd, Hausschwamm oder Asbest bestand, haben wir auch auf Bausachverständige verzichtet. Dann ging es auch schon los mit den Sanierungsmaßnahmen. Bis auf Dach, Keller und Dachgeschoss wurde alles rundum modernisiert. Der Zustand des Hauses war gut, aber die gesamten Wasserleitungen und die Elektrik mussten erneuert werden. Die Fenster und die Außendämmung haben wir auch gleich mit erneuert. Es waren ungedämmte Fenster mit Einfachverglasung, die schon veraltet waren. Wir haben diese gegen dreifach verglaste Fenster in RAL 7021 getauscht. Bei der Außendämmung kamen 20 cm Dämmmaterial drauf. Fassadendämmung und Fenstertausch, Elektrik, Heizung und Sanitär waren die großen Posten, die auch sehr kostenintensiv waren.

Frontansicht auf die Küche Übergang von der Küche ins Wohnzimmer Küchenansicht auf den Herd

Seitliche Ansicht der Küche

Energetische Sanierung

Die einzelnen Maßnahmen zur energetischen Sanierung waren der Austausch der Fenster samt veralteter Rollläden und die Dämmung der Hausfassade. Zum Ende der Komplettsanierung erfolgte die Modernisierung der Heizungssysteme, also der Austausch der Heizungsanlage und Heizkörper.

Wir haben bewusst keinen Energieberater hinzugezogen und auf staatliche Fördermittel verzichtet, stattdessen haben wir die Kosten steuerlich geltend gemacht. Als wir mit der Modernisierung begannen wir, war es mit der Energieeinsparverordnung (ENEV) und der Förderung durch KFW so ein hin und her. Auf das Chaos hatten wir keine Lust.

Wohnzimmer mit Hausbar

Blick vom Wohnzimmer in den Garten

Die Fertigstellung der Sanierung eines alten Reihenhauses

Die Renovierung des Altbaus dauerte insgesamt sieben Monate, sodass wir im Juli 2022 in unser neues Zuhause einziehen konnten.

Die Sanierungsarbeit umfasste auch die Modernisierung der Wohnfläche. So haben wir alle Räume mit neuen Tapeten tapezieren und streichen lassen, neue Fliesen und Fußböden verlegen lassen. Zum Zeit- und Ablaufplan hatte ich hier bereits etwas geschrieben.

Unser Haus ist voll unterkellert. Im Erdgeschoss befinden sich der Wohn- und Küchenbereich und ein Gäste-WC. Im Obergeschoss haben wir ein Schlafzimmer und (bisher) zwei Büros und ein größeres Duschbad. Das Dachgeschoss umfasst ebenfalls eine Wohnfläche von über 40 qm. Es ist bereits ausgebaut, allerdings auf dem Stand der 60er Jahre. Es ist mit Holz verkleidet, aber komplett ungedämmt und noch zu renovieren. Die Sanierung des Dachgeschosses und des Kellers werden wir allerdings erst später vornehmen.

Nach den vielen Sanierungsmaßnahmen haben wir eine Pause eingelegt. So ein altes Haus zu renovieren, erfordert viel Zeit und muss gut durchdacht sein. Jetzt genießen wir zunächst einmal die schöne Auszeit im neuen Haus und es stehen bei uns aktuell andere Projekte weiter oben, wie die Umgestaltung des Vorgartens und der Garten selber und natürlich die Einrichtung der einzelnen Räume.

Treppe ins Obergeschoss Eines der Arbeitszimmer

Schlafzimmer

Der Flur im Obergeschoss Bad

Ein Schlusswort zur Baufinanzierung

Ich werde oft nach den Sanierungskosten gefragt, dazu kann ich aber keine konkrete Auskunft geben. Die Renovierungskosten sind hoch, aber nicht anders als bei einem Hausbau auch. Durch Eigenleistung lässt sich sicher etwas bei der Sanierung einsparen. Grundsätzlich gilt, dass die Gesamtkosten abhängig sind von verschiedenen Faktoren, wie dem Sanierungsbedarf, dem Alter und Zustand des Hauses, der Fläche, der Wahl der Materialien etc. Es gibt verschiedene Kostenrechner und Kostenvorlagen im Internet, die ihr konsultieren könnt. Verlasst euch aber nicht zu hundert Prozent auf diese Angaben. Wer ein altes Haus renovieren lassen will, sollte beim Finanzierungsbedarf lieber noch einen Puffer für Unvorhergesehenes veranschlagen.

Teetrinken unterm Apfelbaum Die Fassade aus der Gartenansicht

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